Vereinskodex/Regelwerk

Inhaltsverzeichnis:

1. Präambel 2. Vereinsgrundsätze 3. Vereinsstruktur 3.1 Mitgliederrechte 4. Reinheitsgebot 5. Leitlinien

5.1 Außenauftritt

5.2 Kooperation

5.3 Führungspersonal

5.4 Anbau

5.5 Vereinsleben

6. Verhalten in internen Gruppen/Vereinsräumlichkeit

7. Veränderung des Kodex/Regelwerk

8. Abschluss

1. Präambel

Der Cannabis Social Club Pirna sieht sich als Interessengemeinschaft von Cannabis-Patienten und Cannabis-Enthusiasten, wobei im Zentrum die Faszination der Cannabis-Pflanze steht. Der CSC Pirna sieht in der Cannabis-Pflanze bezogen auf den medizinischen Nutzen ein großes Potenzial und trifft sich hierfür in regelmäßigen Abständen zum Informationsaustausch über neuere Erkenntnisse aus dem medizinischen Bereich. Auch die Kultivierung der Hanfpflanze in ihrer Theorie und weitere Nutzungsmöglichkeiten außerhalb des medizinischen Bereichs von Hanf sind Themen, welche bei Vereinstreffen besprochen werden. Der Verein organisiert Veranstaltungen, welche Informationen für interessierte Mitglieder und Hilfestellung liefern sollen für Cannabis-Patienten. Des Weiteren setzt sich der CSC-Pirna für eine Änderung der Drogengesetzgebung bezogen auf Cannabis in Deutschland ein. Der Verein befürwortet eine akzeptierende und regulierende Drogenpolitik für Cannabis. Der CSC Pirna nimmt nur volljährige, natürliche Personen auf. Dieser Verein und seine Mitglieder setzen sich für eine sichere Versorgung, mit Qualitätskontrollen und -standards bezogen auf medizinischen Cannabis ein. Er setzt sich für eine Veränderung in der Drogenpolitik bezogen auf Cannabis ein, welches sowohl medizinische Anwender:innen, als auch Genusskonsument:innen betrifft. Zudem will der Verein das Bewusstsein für die therapeutischen Möglichkeiten von medizinischem Cannabis versuchen zu schärfen und eine Plattform für den Wissensaustausch für seine Mitglieder bieten. Der CSC Pirna heißt als Mitglieder ausdrücklich alle Menschen mit Volljährigkeit willkommen, die an einer akzeptierenden und regulierenden Drogenpolitik und Gesetzgebung zum Schutz von Jugend, Verbrauchern und Gesellschaft interessiert sind und nicht nur Konsument:innen sind. Hierbei sind wir keiner besonderen Religion oder Weltanschauung verpflichtet. In der Vielfalt unserer Fähigkeiten, unserer Stärken und Schwächen, unserer verschiedenen Persönlichkeiten, Lebensläufe sowie Lebensumstände sehen wir vor allem eine große Möglichkeit und Bereicherung. Diese Vielfalt ist eine Chance zum persönlichen Wachstum für jede*n einzelne*n.

Wir fühlen uns verantwortlich für unsere natürliche soziale Umwelt. Ein achtsamer und erhaltender Umgang mit der Natur und ihren Ressourcen gehört dazu, ebenso die Bereitschaft und ihren Fähigkeiten zum sozialen und verantwortungsbewussten Handeln. Alle Menschen, egal welcher Herkunft, Ethnie, Religion, geschlechtlichen Identität und Orientierung, ob mit oder ohne Behinderung, sind ausdrücklich willkommen, uns kennenzulernen und sich mit uns, für unsere Vereinsziele einzusetzen. 

Wir wünschen uns Menschen, die offen dafür sind:

  • den Anderen und das Andere zu respektieren,
  • Eigene Interessen zu kennen und zu vertreten , sowie anderen das gleiche zu Recht einzuräumen
  • sich auf Kompromisse einzulassen,
  • sich auf Regeln für das Zusammenleben und -arbeiten zu einigen
  • Konflikte zu erkennen und sich mit Anderen um konstruktive Lösungen zu bemühen, 
  • Aufeinander zuzugehen und das gemeinsame Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.

Mit diesem Motto versuchen wir eine Grundhaltung der gegenseitigen Wertschätzung und des respektvollen Umgangs mit allen zu verwirklichen. In diesem Sinnen gibt sich der Cannabis Social Club Pirna seiner Satzung.

2. Vereinsgrundsätze

Die nachfolgenden Grundsätze gelten für alle Vereinsmitglieder:

  • Wir lehnen jegliche Form von Extremismus (vor allem Rechtsextremismus), Sexismus und verfassungsfeindlichen Verhalten ab.
  • Wir verurteilen jegliche Befürwortung von synthetischen Cannabinoiden.
  • Wir treiben keinen gewerblichen Handel mit Cannabis.
  • Wir lehnen jegliche Form von Kriminalität und krimineller Vereinigungen ab.
  • Wir sorgen für transparente Abläufe und Optionen zur Mitwirkung.
  • Wir stehen für sachkundige Aufklärung zu Cannabis.
  • Wir unterstützen konsequenten Jugendschutz.
  • Wir fördern Inklusion im Rahmen der individuellen Gegebenheiten.
  • Wir sind unpolitisch und konfessionslos.
  • Wir distanzieren uns von unseriösen und kommerziellen Geschäftsmodellen.
  • Wir unterstützen interessierte Mitglieder für den Eintritt in unseren Verein und erklären, wie privat Anbau funktioniert.

3. Vereinsstruktur

Jedes interessierte Vereinsmitglied verpflichtet sich, den Vereinskodex/Regelwerk, Satzung und die Datenschutzerklärung einzuhalten; ist im Verein willkommen. Wir fördern den fundierten Austausch durch Bündelung der Ressourcen der sich anschließenden Mitglieder von Arbeitsgruppen und Kooperationen ohne ökonomische Verpflichtungen für unsere Mitglieder. Wir streben eine Finanzierung der Vereinsarbeit ausschließlich durch Mitgliedsbeiträge und öffentliche Förderungen, ohne konkludente Verpflichtungen gegenüber gewerblich ausgerichteten Unternehmen an.

3.1 Mitgliederrechte/pflichten

  • Wir verhalten uns umsichtig, unaufdringlich und kooperativ. Ebenfalls fördern wir einen verantwortungsbewussten Umgang mit Cannabis.
  • Wir gewähren jedem ordentlichen Mitglied das Recht zur Nutzung der Einrichtungen / Schulungen und Veranstaltungen des Vereins. Hierbei verpflichten wir uns, auf die Satzung und den Kodex zu achten, die Einrichtungen und den Ruf des Vereins zu schützen und uns im Sinne des Vereins in die Gemeinschaft einzubringen.
  • Wir arbeiten im Verein CSC Pirna e. V. miteinander und versuchen uns bei Differenzen innerhalb des Vereins unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu einigen. Eine Vermittlung der streitenden Parteien sollte von unbeteiligten Mitgliedern in einem Rat aus mind. drei Vereinsmitgliedern geklärt werden. 
  • Wir achten auf den Datenschutz der Vereinsmitglieder. Interne Informationen vom Verein werden nicht ohne Rücksprache an Dritte weitergegeben.
  • Vereinsschädigendes Verhalten entgegen dem Kodex/Vereinsregeln oder der Satzung zieht eine Klärung durch den Vorstand oder den satzungsgemäßen Ausschluss nach sich.

4. Reinheitsgebot

Es gilt der Grundsatz, nur unbedenkliches Cannabis unter fairen, nachhaltigen Bedingungen zu produzieren. Basis des Reinheitsgebots sind die gesetzlichen Vorgaben des CanG. Zusätzlich ist es empfehlenswert, dass folgende Punkte ebenfalls eingehalten werden. Die Verwendung von bedenklichen/illegalen Methoden und Hilfsmitteln im Anbau ist untersagt. Wir verweisen auf natürliche Bekämpfungsstrategien sowie Betriebsmittel zum Anbau, die im noch zu erarbeitenden CSC Pirna e. V. Betriebshandbuch geführt und näher geregelt werden. Die Cannabisabgaben in den Vereinen sollten das Reinheitsgebot für Cannabis erfüllen. Andere extern erzeugte oder künstliche, synthetische und zusätzlich im Produktkreislauf eingebrachte Stoffe sind unzulässig. Bei der Abgabe des Cannabis darf es nur die folgenden Stoffe beinhalten:

  • Cannabinoide
  • Flavonoide
  • Terpene
  • Pflanzenteile

In der Handhabung wird eine klare Unterscheidung zwischen Pflanzenteilen getroffen, die verwertbar sind und solchen, die nicht-verwertbar sind. Unsere Verpflichtung beinhaltet die Anwendung nachhaltiger Konzepte in Bezug auf Verpackung, Anbau-Hilfsmittel und -materialien sowie Verarbeitungsmethoden. 

5. Leitlinien

Im Rahmen von Arbeitsgruppen werden für unten stehende Thematiken fortlaufend Aktualisierungen erfolgen.

5.1 Außenauftritt

Wir streben nach authentischer und professioneller Präsenz, die unser Image als Verein stärkt. Dazu sind wir transparent und ehrlich in unseren Botschaften, um sicherzustellen, dass unsere Nachrichten für alle Zielgruppen zugänglich sind. Wir fördern den generellen Dialog, hören aufmerksam zu und reagieren auf Feedback. Die Meinungen unserer Mitglieder sowie Interessengruppen sind uns wichtig und beeinflussen unsere Entscheidungsfindung. Engagement wollen wir nach Absprache mit den Leistenden auch nach außen offen vertreten, um einen auch nach außen klar vermittelbaren Leistungsnachweis zu bieten. Unser strategischer Außenauftritt ist ein kontinuierlicher Prozess, der darauf ausgerichtet ist, langfristige, positive Auswirkungen zu erzielen. Wir setzen auf einen ausgewogenen Ansatz, der unsere Werte und Ziele verkörpert und die Vereinsanforderungen erfüllt. Wir bekennen uns zu folgenden Grundsätzen und leben diese im Verein:

  • Strategisches und professionelles Außenauftrittsverhalten
  • Authentizität und Klarheit
  • Professionelle Präsentation
  • Einbindung von Recht und Gesetz
  • Fokussierung auf langfristige Auswirkungen statt kurzer Schlagzeilen

5.2 Kooperation

Wir unterstützen Kooperationen in allen Richtungen, die unsere Ziele unterstützen. Wir sind bestrebt, unsere Werte in jeder Kooperation zu leben und durch gemeinsame Anstrengungen einen positiven Einfluss zu erzielen. Unsere Bestrebungen zielen auf langfristige Partnerschaften sowie nachhaltige Beziehungen ab und werden fortlaufend evaluiert, um sicherzustellen, dass sie den beabsichtigten Mehrwert erzielen. Wir sind offen für andere Gruppierungen, um gemeinsame Ziele zu verfolgen. Mit klarer Kommunikation, respektvollem Umgang und zum Wohle der Gemeinschaft wollen wir projektorientiert sowie über den eigenen Verein hinaus mit anderen Organisationen zusammenarbeiten. Wir setzen auf Partnerschaften, die für beide Seiten einen Mehrwert schaffen und gegenseitige Vorteile ermöglichen; dies kann in Form von Wissenstransfer, Ressourcennutzung oder gemeinsamen Projekten geschehen.

5.3 Führungspersonal

Wir sind vorbildlich, motivierend, teamorientiert, flexibel und offen für Herausforderungen. Die Führungskräfte agieren als Vorbilder für den Verein und übernehmen die Verantwortung für ihre Entscheidungen sowie Handlungen. Sie sind vorbildlich, motivierend, teamorientiert, flexibel und offen für Herausforderungen. Integrität, Ehrlichkeit und ethisches Handeln sind unverzichtbare Grundsätze, die in jeder Entscheidung und Handlung zum Ausdruck kommen. Sie evaluieren regelmäßig die Auswirkungen ihrer Führung. Man setzt sich als Vorbild für die Motivation, das Potenzial und die Entwicklung der Mitglieder ein. Durch Anerkennung, Feedback und gezielte Entwicklungshilfen fördert man das individuelle Wachstum, das zum individuellen Erfolg der Vorhaben beiträgt. Der Vorstand trägt die langfristige Strategie, um die Vereinsvisionen zu verwirklichen. Sie denken strategisch, planen vorausschauend und ermöglichen die notwendigen Schritte, um die Vereinsziele zu erreichen. Durch ihr vorbildliches Verhalten, ihre Kommunikation und ihr Engagement tragen unsere Führungskräfte maßgeblich zum Erfolg des Vereins und zur Entwicklung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der Mitglieder bei.

Unsere Leitlinien für das Führungspersonal sind der Schlüssel zu einer inspirierenden, werteorientierten Führungskultur. Durch ihr vorbildliches Verhalten, ihre Kommunikation und ihr Engagement tragen unsere Führungskräfte maßgeblich zum Erfolg des Vereins und zur Entwicklung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der Mitglieder bei.

5.4 Anbau

Angebaut wird nachhaltig, sozial, geprüft, standardisiert, präventiv und ausbildend. Mindestens sind die gesetzlichen Vorgaben nach CanG einzuhalten. Zum Austausch von Genethiken setzen wir uns Standards zu diesen Themen:

1. Gemeinschaftliche soziale Organisation und Teilhabe

2. Organisierter Wissensaustausch

3. Einheitliche und vergleichbare Dokumentation

4. Basisdemokratische Entscheidung zu Sorten und Produkten

5. Gemeinsame Teststandards für die Qualitätssicherung

6. Empfehlung genereller GMP-Methoden (Gute Herstellungs-Praxis) und die Berücksichtigung von: Stecklings abgaben Saatgut-Herstellung, Anbau Verarbeitung, Lagerung

7. Anwendung natürlicher Krankheits- und Schädlingsbekämpfungsstrategien,

8. Angemessene toxikologische Beprobung und Betreuung

9. Anstreben von CO₂Neutralität

10. Lückenlose Rückverfolgbarkeit innerhalb der Dokumentationspflicht, ggf. über gesetzliche Mindestanforderungen hinaus

11. Einheitlicher Mindestkenntnisstand oder Schulung in der Pflanzenhandhabung für alle Beteiligten im Umgang mit lebenden Pflanzen

12. Einhalten vom Reinheitsgebot und der CSC Pirna-Handbuchvorgaben

5.5 Vereinsleben

Wir wollen gesellig, offen, demokratisch, mit fairen Jobs im sozialen Verein zusammenkommen.

  • Events und offene Treffen auch für andere Anbauvereinigungen, Förderung des Vereinsübergreifenten Austauschs.
  • Basisdemokratische Entscheidungsfindungen auf allen Ebenen.
  • Barrierefreiheit anstreben
  • Förderung des Wissenstransfers an und zwischen den Mitgliedern
  • Abgrenzung bis Ausschluss von und zu Mitgliedern, welche die basisdemokratische Rechtsordnung ablehnen und / oder in sonstiger Weise ein zivilisiertes Miteinander durch ihr Verhalten erschweren (Rassismus, Demokratiefeindlichkeit etc.)

6. Verhalten in internen Gruppen/Vereinsräumlichkeit

  • Ausdrücke, Witze und Äußerungen, welche sexuelle Inhalte transportieren und/oder sich negativ auf das Geschlecht oder die sexuelle Orientierung der Mitglieder beziehen, sind zu unterlassen.
  • Arbeitsgeräte des Vereins werden nicht ohne Genehmigung des Vorstands in den Privatbereich der Mitglieder mitgenommen.
  • Das Konsumieren von BTM (Betäubungsmitteln) (Cannabis ist ab dem 01. April 2024 kein BTM mehr) ist in den Räumlichkeiten des Vereins zu unterlassen.
  • Es werden keine Privatgeschenke aus Vereinsbestand gemacht, welche nicht mit dem inneren Kreis/Vorstand abgesprochen sind.
  • Es werden keine „Geheimnisse“, die mit dem Verein zu tun haben, mit einzelnen Mitgliedern geteilt, auch nicht in Chats, per E-Mail oder anderen Formen digitaler Kommunikation. Alle Absprachen/jegliche Kommunikation kann öffentlich gemacht werden (wir sind kein Geheimbund).
  • Mitglieder dürfen nicht gegen ihr Einverständnis im Kontext der Botanik fotografiert und im Internet präsentiert werden.(Nur mit Fotoerlaubnis)
  • Wir sind ein Verein –, wir gewinnen gemeinsam und wir verlieren gemeinsam.
  • Mitglieder (auch der Vorstand) machen dies als Ehrenamt – alle sind Menschen und nicht fehlerfrei, alle Mitglieder und Gäste werden respektvoll behandelt – es wird nicht hinter dem Rücken von anderen über andere geredet. 
  • Den Anweisungen des inneren Kreises/Vorstands sollte im Verein/bei Vereinstätigkeiten Folge geleistet werden. (ausgenommen hole dies, hole das, hole jenes)
  • Gewaltverherrlichende, extremistische, radikale und rechtspopulistische Äußerungen sowie das öffentliche Tragen und Zeigen von Mode/Abzeichen/Symbolen sind strikt zu unterlassen und eventuell vorhandene Tattoos aus diesen „Bereichen“ sind abzudecken.                           
  • Außerdem ist Musik aus den benannten Bereichen nicht in den Räumlichkeiten oder bei Veranstaltungen des Vereins abzuspielen.
  • Es besteht keine Konkurrenz zu anderen CSC Vereinen (wir sind kein Kartell).
  • Jegliche Art von Waffen werden nicht toleriert und sind, sofern vorhanden, daheim zu lassen. (Schweizer Taschenmesser/kleine Taschenmesser gilt als Ausnahme, wenn diese für den Anbau oder das Lager benötigt werden)

7. Veränderung des Vereinskodex/Regelwerk

Wir entwickeln uns weiter, ebenso muss es der Kodex tun. Dieser Kodex wird gemäß gesetzlichen Vorgaben in der gemeinschaftlichen Ausarbeitung fortlaufend aktualisiert. Das aktuell geltende Recht ist stets übergeordnet zu beachten, auch wenn der Kodex nicht rechtzeitig aktualisiert sein sollte.

8. Abschluss

Dieser Vereinskodex wird auch in den Vereinsräumlichkeiten zu finden sein und jedes neue Mitglied, muss diese einmal unterschreiben.

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